(pn) Im Birrfeld hat der Frühling definitiv Einzug gehalten. In der Luft hört man wieder Feldlerchen mit ihrem jubilierenden Gesang für einen Brutpartner werben. Leider wird dieses Frühlings-Schauspiel im Aargau immer seltener, denn Feldlerchen sind vielen Störungen ausgesetzt, wie Pro Natura Aargau schreibt.
Oft verlassen sie ihr Gelege vor dem Schlüpfen der Jungen, wenn Spaziergänger und insbesondere freilaufende Hunde sich um das Nest herumbewegen. Mit Informationstafeln und einem Informationsaufsichtsdienst wird im Birrfeld dafür geworben, dass Hunde wenigstens während der Brutzeit freiwillig angeleint werden und auf den Wegen bleiben.
Die Feldlerche kommt nur auf der offenen Feldflur vor - sie kann sich nicht zurückziehen in den Wald oder auf Bäume o.ä. Ihre Nester am Boden sind darum auch vielen Störungen ausgesetzt. Im Birrfeld befindet sich eines der letzten Rückzugsgebiete im Kanton Aargau. Doch auch dieses Jahr singen hier wieder weniger Lerchen als im Vorjahr. Um die Population vor dem Aussterben zu retten, bemühen sich die Umweltverbände seit Jahren allen Akteuren die Bedürfnisse der Feldlerche im Birrfeld aufzuzeigen. Viel konnte bereits mit der Verschiebung des Argoviafests ausserhalb der Brutzeit in den Herbst und einem Feldlerchenförderprojekts des Kantons Aargau in der Landwirtschaft getan werden.
Doch wie überall wächst aber auch im Birrfeld der Freizeitdruck stetig und damit das Störungspotenzial für am Boden brütende Vögel.
Matthias Betsche, Geschäftsführer Pro Natura Aargau, erklärt: «Die einfachste Lösung, um den bodenbrütenden Vögeln auf dem Birrfeld zu helfen, ist es, Hunde während der Brutzeit von April bis Juli an der Leine zu führen und auf den Wegen zu bleiben». Um die Spazierenden auf dem Birrfeld auf diese Empfehlung aufmerksam zu machen, hat Pro Natura Aargau an verschiedenen mit Eigentümern und betroffenen Landwirten abgestimmten Standorten Informationstafeln auf dem Birrfeld montiert.
Ein regelmässiger Informationsaufsichtsdienst der Pro Natura Aargau wird vor Ort die mit Hunde Spazierenden für das Anliegen sensibilisieren, Flyer verteilen und Fragen beantworten.
Die Informations- und Sensibilisierungskampagne wird getragen von BirdLife Aargau, Natur- und Vogelschutzverein Birrfeld, Vogelwarte Sempach und vom Kantonalverband Aargauer Kynologen. Kanton und Anwohnergemeinden im Birrfeld unterstützen die Kampagne.
Die Kampagne wird als Pilot im 2025 durchgeführt. Nach der Brutzeit soll anhand der gesammelten Erfahrungen und der erzielten Wirkung im Austausch mit allen betroffenen Akteuren vor Ort über eine Fortführung der Kampagne für die nachfolgenden Jahren befunden werden.