(pd) An der Delegiertenversammlung des Aargauischen Gewerbeverbandes (AGV) haben die Delegierten nach einer engagierten Podiumsdiskussion mit Irène Kälin vom Dachverband der Arbeitnehmenden im Aargau «ArbeitAargau» und Adrian Schoop, FDP-Grossrat und Unternehmer, die Nein-Parole zur Initiative «Lohngleichheit im Kanton Aargau – jetzt!» beschlossen.
Die Delegierten würdigten das Ziel der Lohngleichheit grundsätzlich. Sie lehnten die Initiative jedoch ab, weil sie auf kantonaler Ebene neue bürokratische Kontrollmechanismen schaffen würde, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stark belasten würden. Die vorgesehene regelmässige Überprüfungspflicht für alle Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden wurde als unverhältnismässig erachtet. Dies insbesondere deshalb, weil gerade bei kleinen und kleinsten Unternehmen oft die Vergleichbarkeit verschiedener Aufgaben innerhalb des Unternehmens nicht gegeben ist. Auch die Wiedereinführung einer kantonalen Fachstelle für Gleichstellung wurde klar abgelehnt. Statt Vertrauen in die Unternehmen zu setzen und bestehende gesetzliche Grundlagen wie das Gleichstellungsgesetz zu nutzen, würde die Initiative zusätzliche Kosten und administrativen Aufwand verursachen, ohne dass dadurch mehr Gerechtigkeit erzielt würde.
Für den AGV zentraler als die Frage der Gleichstellung – ein KMU kann sich die Ungleichbehandlung sowieso langfristig nicht leisten, dann verliert es die Mitarbeitenden – ist das Thema Unternehmertum. Der AGV wünscht sich und freut sich über jede zusätzliche weibliche Person, welche eigenständig ihr Unternehmen eröffnet und unter eigenem Namen Geschäfte treibt. Dies gibt neue Firmen und neue Arbeitsplätze und fördert den Wirtschaftsstandort Aargau.