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Die Vertreter der Schweizer Seite halten die deutsche Flagge, während ihre deutschen Kollegen die Schweizer Flagge präsentieren – fast wie Trikottausch. Von Links: Peter Geiselhart (Offene Jugendarbeit schjkk), Dennis Kurz (Mobile Jugendarbeit Schweiz), Ehab Al Sweidani (Jugendhaus Bad Säckingen), Andrej Kaltenbacher (Jugendreferat Rheinfelden-Baden) und Peter Knorre (Jugendhaus Bad Säckingen). Foto: Sonja Fasler
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Fairplay-Punkte und Tore sammeln – Streetsoccer-Turniere für Jugendliche aus der Region Fricktal/Hochrhein

«Fussball verbindet», bringt es Peter Knorre vom Jugendhaus Bad Säckingen auf dem Punkt, warum acht Jugendorganisationen entlang der Hochrhein-Schiene Streetsoccer-Turniere veranstalten. Auch dieses Jahr können sich Jugendliche aus der Region dies- und jenseits des Rheins an fünf Qualifikationsturnieren beteiligen und sich damit für den Regio-Cup in Basel oder gar den Swiss-Cup im Herbst qualifizieren. Viel wichtiger als möglichst viele Tore zu erzielen, ist den organisierenden Jugendorganisationen von Waldshut bis Muttenz aber das faire Spiel – und deshalb gelten auf dem Fussballfeld ganz spezielle Regeln.

SONJA FASLER

Die Idee für Streetsoccer-Turniere entstand vor rund 15 Jahren in Rheinfelden und hat sich seither etabliert. Jedes Jahr finden in der Region entsprechende Qualifikationsturniere statt. Mit den Jugendarbeitsstellen aus Liestal, Möhlin, Muttenz, Pratteln, Rheinfelden CH und DE, Bad Säckingen sowie Waldshut beteiligen sich dieses Jahr acht Orte. Am Samstag fand bereits das erste Turnier in Muttenz statt. Weitere vier in der Region folgen in Liestal (Freitag, 23. Mai), Rheinfelden CH (Samstag, 5. Juli), Pratteln (Sonntag, 22. Juni) und Waldshut (Samstag, 19. Juli). «Wir wollen mit den Turnieren erreichen, dass sie Jugendlichen einmal aus ihren Quartieren herauskommen und ihren Horizont erweitern können – über die Grenzen hinweg», erklärte Peter Knorre am Informationstreffen von vergangener Woche im Jugendtreff Fuchsbau Rheinfelden, an dem auch Peter Geiselhart (offene Jugendarbeit Rheinfelden CH), Dennis Kurz (Mobile Jugendarbeit Schweiz), Ehab Al Sweidani (Jugendhaus Bad Säckingen) und Andrej Kaltenbacher (Jugendreferat Rheinfelden DE) teilnahmen.

Spannung ist garantiert: Natürlich hoffen die jungen Kicker auch auf Zuschauer, die sie anfeuern. Foto: zVg«Fairplay zahlt sich aus»
Wichtig ist ihnen allen, die Jugendlichen für Fairplay zu sensibilisieren. So können neben drei Punkten für einen Sieg auch weitere vier Punkte für faires Verhalten gewonnen werden. Und damit nicht genug, sie können die Fairplay-Regeln sogar unter sich vereinbaren – und sind für deren Einhaltung selbst verantwortlich. Sich nicht gegenseitig beleidigen, nicht auf den Boden spuken oder Shake-Hands nach einem Foul können solche möglichen Regeln sein. Und da die Summe der möglichen Fairplay-Punkte grösser ist, als die der erzielten Tore, sollen die Jugendlichen selber feststellen: «Fairplay zahlt sich aus.» Es geht also um Fussball, aber nicht nur. «Wir durchbrechen die ansonsten hierarchischen Strukturen des Fussballsports und bringen Demokratie hinein», betont Knorre. Ebenfalls speziell: Es gibt keine Schiedsrichter auf dem Platz. Nach jedem Spiel bewerten die Teams gegenseitig ihr jeweiliges Verhalten unter der Aufsicht unabhängiger Spielbeobachterinnen. Letzterer können Jugendtreff-Mitarbeiter sein, «aber nicht aus dem Ort, von wo die jeweilige Mannschaft kommt», so Knorre. Auch die Spielbeobachter können den Teams Punkte geben.

Streetsoccer findet auf kleineren Fussballfeldern mit je vier Spielern pro Team statt. Foto eines früheren Turniers. Foto: zVgStrassencharakter steht im Vordergrund
Man setzt bei den Turnieren bewusst auf Streetsoccer, den Fussball, der auf der Strasse gespielt wird. «Wir richten uns damit bewusst nicht in erster Linie an Jugendliche, die in Fussballvereinen sind», so Knorre, der weiss: «Viele Jugendliche tun sich schwer mit Vereinsfussball, spielen aber trotzdem gerne Fussball auf der Strasse.»
Pro Mannschaft gibt es nur vier Feldspieler, denn die mit Banden umgebenen Spielfelder entsprechen in etwa einem Volleyballfeld und die Tore messen nur 120 mal 180 Zentimeter. Einen Torwart gibt es nicht. Gekickt wird draussen auf Teerbelag. Ein Spiel dauert jeweils nur 6 bis 8 Minuten. Sollte das Wetter schlecht sein, stehen an den jeweiligen Austragungsorten auch Hallen zur Verfügung. Die Organisation der Turniere steht dieses Jahr übrigens erstmals unter der Trägerschaft des Dachverbands Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ).
Damit Chancengleichheit besteht, wird in Kategorien gespielt: U12 (Jahrgang 2013 und jünger), U14 (2011 und jünger), U16 (2009 und jünger), Ü16 (2008 bis 21 Jahre), Ladies 15 (2010 und jünger) sowie Ladies Ü15 (2009 bis 21 Jahre). Pro Team sind maximal sechs Spielerinnen bzw. Spieler zugelassen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Swiss-Cup-Teilnahme als Ansporn
Die Gewinner-Teams und die Fairplay-Sieger der fünf Qualifikationsturniere dürfen am Regio-Cup, der dieses Jahr voraussichtlich am 20. und 21. September in Basel ausgetragen wird, teilnehmen. Dort treffen die Fricktal/Hochrhein-Teams auf weitere Teams aus der Nordwestschweiz und können sich für den Swiss-Cup im Herbst qualifizieren. Ort und Termin dieser Schweizer Meisterschaft im Strassenfussball sind noch offen. Diese Option sei für viele Jugendliche ein sehr grosser Ansporn, wissen die Jugendarbeiter. Dass das Konzept funktioniert, zeigt die inzwischen 14-jährige grenzüberschreitende Erfahrung. «Die Jugendlichen merken schnell, dass sich Siege nur lohnen, wenn sie fair errungen werden», so Peter Knorre, der erwartet, dass sich wieder mehr als 50 Teams mit über 300 Spielerinnen und Spielern an den Quali-Turnieren und dem gemeinsamen Regio-Cup beteiligen werden. Ein Wermutstropfen ist, dass es Flüchtenden schwer gemacht wird, am grenzüberschreitenden Turnier teilzunehmen, denn sie dürfen nicht ohne weiteres in die Schweiz einreisen.
Zu gewinnen gibt es übrigens keine grossen Siegesprämien. «Ganz bewusst», betont Peter Knorre, «wir wollen keinen übertriebenen Ehrgeiz wecken. Darum gibt es keine Geld-, sondern Anerkennungs-Sachpreise. Schliesslich geht es nicht in erster Linie ums Gewinnen, sondern um den Spass.»

Informationen zu den Turnieren gibt es unter folgenden E-Mail-Adressen und Telefonnummern der einzelnen Jugendarbeiter:
Cedric Wilhelm (Liestal) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +41764342140
Bettina Ludwig (Möhlin) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +41798416787
Ahmeti Elidon (Muttenz) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +41765605567
Gabriel Stettler (Pratteln) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +41791260200
Peter Geiselhart (Rheinfelden CH) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +41615562435
Ehab Al Sweidani (Bad Säckingen) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +4915172930397
Carla Freidel (Rheinfelden DE) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +49762395318
Andrej Kaltenbacher (Rheinfelden DE) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +49762395312
Niclas Zimmermann (Waldshut-Tiengen) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. +4916090967003

Bilder:
1. Die Vertreter der Schweizer Seite halten die deutsche Flagge, während ihre deutschen Kollegen die Schweizer Flagge präsentieren – fast wie Trikottausch. Von Links: Peter Geiselhart (Offene Jugendarbeit schjkk), Dennis Kurz (Mobile Jugendarbeit Schweiz), Ehab Al Sweidani (Jugendhaus Bad Säckingen), Andrej Kaltenbacher (Jugendreferat Rheinfelden-Baden) und Peter Knorre (Jugendhaus Bad Säckingen). Foto: Sonja Fasler 
2. Spannung ist garantiert: Natürlich hoffen die jungen Kicker auch auf Zuschauer, die sie anfeuern. Foto: zVg
3. Streetsoccer findet auf kleineren Fussballfeldern mit je vier Spielern pro Team statt. Foto eines früheren Turniers. Foto: zVg