Vergangenen Donnerstag wurde Knut Diers aus Hannover in einer Auftaktveranstaltung in der KultSchüür in Laufenburg von beiden Städten Laufenburg willkommen geheissen. Dabei berichtete er über erste Eindrücke und gewährte Einblicke in seine Arbeit.
ANDREA WORTHMANN
Nach Markus Manfred Jung aus Zell im Wiesental/D und Anke Ricklefs aus Köln hat nun Knut Diers aus Hannover als dritter Laufenburger Burgschreiber sein Amt angetreten. Aus 15 Bewerberinnen und Bewerbern hatte die Jury den Hannoveraner ausgewählt. «Das geschriebene Wort soll wieder mehr Beachtung erhalten». Mit diesen Worten eröffnete der Geschäftsführer der KultSchüür Martin Willi die Amtseinführung und erklärte gleichzeitig Sinn und Zweck des 2018 mit der ersten Ausschreibung von der Laufenburger Autorin Petra Gabriel und ihm ins Leben gerufenen Literaturstipendiums. Heute leitet Martin Willi zusammen mit der Autorin Sandhya Hasswani die Durchführung des Stipendiums. Petra Gabriel gab das Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Als Patin und Pate stehen Ines Zeller aus Stadenhausen/D und Hannes Burger aus Laufenburg/CH dem Burgschreiber zur Seite, um ihm Türen zu Archiven oder öffentlichen Einrichtungen zu öffnen.
Erste Eindrücke gesammelt
Seit gut einer Woche wohnt der 65-jährige Autor und Journalist Knut Diers bei Sonja Wunderlin und Gabriel Kramer, einer von vier privaten Wohnstationen des Literaten. «Ich bin schon ziemlich vernarrt in die Stadt», gibt er zu. Die Fasnacht habe er bereits miterleben dürfen und war fasziniert von der Mischung aus gelebten Traditionen und neuer Fasnachtskultur.
Diers ist Autor von Reiseliteratur und schreibt Krimis. Gern mischt er dabei die Genres wie in seinem Buch «Mörderisches Emsland». In Hannover betreibt der erfahrene Journalist ein Redaktionsbüro mit dem Namen «Buenos Diers». Ein Wortspiel. Eine erste Kostprobe seines Schaffens gab der neue Burgschreiber am Abend, indem er Texte aus seinen Büchern las. Dabei stellte er seine feine Beobachtungsgabe und den gekonnten Umgang mit Worten unter Beweis.
Volles Programm und viele Pläne
In seiner Zeit in Laufenburg soll Neues entstehen: «Egal was, nur ein Bezug zu Laufenburg sollte es haben», erklärte Martin Willi. Und dafür hat der studierte Geograf Diers einen Plan: Mit seinem Blick ins «innere» der Stadt möchte er zum einen Institutionen wie beispielsweise die Feuerwehren beidseits des Rheins vergleichen und kleine Geschichten daraus entstehen lassen. Auf dem Fahrrad möchte er die nahe Umgebung erkunden, und sobald die Temperaturen steigen, besteigt Diers gemeinsam mit dem Laufenburger Maskottchen LauRhy sein Stand-Up-Paddleboard und möchte Geschichten aus der Wasserperspektive erzählen. Die Laufenburger Acht will er wöchentlich abwandern und hofft dabei auf zahlreiche Begegnungen. Eigens dafür wird er ein von seiner Frau entworfenes T-Shirt tragen, das ihn als Burgschreiber ausweist und mit den Worten «Laufend unterwegs» und «Sprechen Sie mich an» zum Dialog aufruft. Überhaupt sei er ein offener Mensch und man solle ihn ruhig immer ansprechen, komplettierte Diers die Vorstellung seiner Vorhaben.
Urkunde markiert offiziellen Start
Den Höhepunkt des Abends markierte die Übergabe der Urkunde des Laufenburger Burgschreibers durch Stadtammann Herbert Weiss und Bürgermeister Ulrich Krieger, die beide bereits gespannt sind, was Knut Diers am Ende seiner Amtszeit Ende Mai präsentieren wird. Herbert Weiss gab ihm als Geschenk noch ein Schweizer Taschenmesser. Im Anschluss konnten die Gäste bei einem von den beiden Städten Laufenburg gesponsorten Apéro auf Tuchfühlung mit dem neuen Burgschreiber gehen, der sich wiederum offen für viele Gespräche zeigte.
Lesungen und Workshops geplant
Nun gilt es für Knut Diers – gemäss seines Plans – die Stadt hüben wie drüben kennenzulernen und die dabei gemachten Entdeckungen zu Papier zu bringen. Leseveranstaltungen und Schüler-Workshops säumen dabei seine Zeit. Die geplanten Termine finden Sie hier: burgschreiber-laufenburg.com.