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Ratgeber Finanzen 13 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Zinssenkung: Die Überraschung ist geglückt
Der Markt spekulierte schon länger über anstehende Zinssenkungen der kurzfristigen Leitsätze. Man vermutete mögliche Schritte aber eher im zweiten Teil des Jahres. Der (kleine) Schritt kam nun bereits im März und man konnte wieder mal zeigen, dass die Schweizer Nationalbank eigenständig ist. Der sofort sichtbare Effekt war, dass der in den letzten Jahren sehr starke Franken etwas an Stärke verloren hat und US-Dollar und Euro merklich zulegen konnten. Das könnte der SNB nicht ganz ungelegen kommen, hat sie doch immer noch eine aufgeblähte Bilanz aus den vielen Massnahmen der letzten bald 10 Jahre. Der im Herbst zurücktretende Vorsitzende Jordan könnte somit möglicherweise seinen «Laden» noch etwas aufgeräumter übergeben, sprich die immensen Fremdwährungsanlagen weiter abbauen und die Bilanz damit verkürzen. Es ist aber schon so, dass die Schweiz vom Inflationsschock viel weniger stark getroffen wurde als unsere europäischen Nachbarn oder auch die USA. Aus meiner Sicht nicht, weil wir überall viel besser sind, sondern eher, weil die meisten anderen noch viel mehr Fehler machen. Die daraus schwächelnden Währungen haben den Schweizer Franken stärker gemacht, was die importierte Teuerung abschwächt. Durch die Zuwanderung vieler Fachkräfte konnte auch eine mögliche Lohnsteigerungsspirale, welche oft in inflationären Zeiten zu beobachten ist, in der Schweiz bis jetzt unter Kontrolle gehalten werden. Kurzum, die Schweiz hat diese seit langem erste Inflationsphase recht ordentlich überstanden. Ob das schon das Ende war, wage ich zu bezweifeln. Die Geschichte zeichnete oft ein anderes Bild. Auch bezweifle ich, dass die Industrieländer ihre Finanzen wieder in den Griff bekommen. Masslose Defizite und Schulden machen hilft nur kurzfristig. Längerfristig kann es eine Zeitbombe sein. In der Schweiz wird diese kleine Zinssenkung aber eine «Verschnaufspause» bringen. Die Hypothekarschuldner und auch die Mieter (Referenzzinssatz wird wahrscheinlich nicht so schnell steigen) können weiterhin von sehr tiefen Sätzen profitieren.

Gold auf Rekordkurs
Der Goldpreis liegt aktuell bei rund 63 000 Franken pro Kilo oder 2175 Dollar pro Unze.
Gold war schon länger stark, hat aber in den letzten Monaten einen kleinen Sprung nach oben genommen. Für mich ein klareres Indiz, dass man ausserhalb des «Papiergelds» noch «harte» Alternativen sucht. Nicht Papiergeld, sondern Sachwerte. Etwas schwächere Zinsen haben diesem Aufwärtstrend sicher nicht geschadet, da Goldanlagen in Phasen von hohen Zinsen weniger interessant sind, da sie keine Zinsen bringen. Ein hoher Goldpreis ist für mich teilweise ein Fieberbarometer und zeigt, dass die Unsicherheit allgemein hoch oder sogar sehr hoch ist. Neben Kriegen stehen grosse und teure Herausforderungen wie Energiewende, Klimawandel, überalternde Gesellschaft mit Finanzierungsproblemen der Renten und ausufernde Kosten im Gesundheitswesen usw. usw. an. Wie das finanziert werden soll, steht mindestens teilweise in den Sternen. Die Gefahr ist gross, dass durch die Hintertür noch mehr Schulden gemacht werden und das Finanzsystem so längerfristig noch mehr untergraben wird. Auch die Rekordpreise von Bitcoin könnten eine ähnliche Unsicherheit aufzeigen.

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